„Irgendwas mit Tieren“ – „Irgendwas mit Menschen“ – „Mode und Design“: Jugendliche wählen am liebsten den Job als Tierpfleger, zahnmedizinische Angestellte oder Verkäufer. Die Zeitarbeit hingegen hat den Ruf einer uncoolen und verstaubten Branche. Ich war Azubi in der Zeitarbeit und würde diesen Weg wieder gehen. Warum? Lies‘ mehr in meinem Erfahrungsbericht.
Meine Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau
Die Ausbildung startet im September oder im Februar und dauert regulär 3 Jahre. Mit Disziplin und Lernwille schaffst du es, auf 2,5 Jahre zu verkürzen. So habe ich es gemacht.
Dein Gehalt variiert je nach Unternehmen. Als Azubi in der Zeitarbeit kannst du zwischen 700 und 1.000€ netto verdienen – das ist für eine Ausbildung ein vergleichsweise richtig guter Verdienst.
Deine Ausbildung ist in einem Block-System arrangiert: Auf 3-4 Wochen Schule folgen 2-3 Monate im Unternehmen und so weiter.
Nach 1,5 Jahren steht die schriftliche Zwischenprüfung an. Die Abschlussprüfung beinhaltet sowohl schriftliche als auch mündliche Teile. Nach erfolgreichem Abschluss trage ich nun den Titel „Personaldienstleistungskauffrau“. Du vielleicht ja auch bald?
Dein zukünftiger Alltag als Azubi in der Zeitarbeit
Während deiner Ausbildung durchläufst du drei Stationen: Admin, Recruiting und Vertrieb. Zum Ende hin kannst du dich auf einen der Bereiche spezialisieren. So gelingt es dir, dein Potenzial in deinem favorisierten Bereich zu entfalten und dein Wissen zu vertiefen. Bei mir war das der Bereich Recruiting. Heute arbeite ich als Personalberaterin mit dem Schwerpunkt genau darauf – und habe daran nach wie vor am meisten Spaß.
Solltest du dich für die Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau entscheiden, gilt: Augen auf bei der Wahl deines Ausbildungsbetriebs! Nimm‘ dir die Zeit und schaue auf jeden Fall vor Vertragsunterzeichnung vor Ort vorbei, um dir einen Eindruck zu verschaffen. Auch kununu kann hilfreich sein. Wichtig: Was sagt dein Bauchgefühl? Du sollst dich schließlich 3 Jahre lange dort wohlfühlen!
Das Unternehmen meldet dich dann zur Ausbildung bei der Schule an. Apropos: Die Schule war zwar tough (vor allem der Rechtsbereich mit den unzähligen Paragraphen), dennoch machbar mit Disziplin und Willen. Während meiner Ausbildung in München hatte ich tolle Lehrer, die sich für uns Schüler einsetzten. Ich habe meine Zeit als Azubi in der Zeitarbeit somit in guter Erinnerung.
Meine Entscheidungstipps für dich
Bei der Wahl deines Ausbildungsplatzes geht es vor allem um die Wahl deines Ausbildungsbetriebs. In kleineren Betrieben bekommst du durch kurze Entscheidungswege und der Nähe zur Geschäftsführung einen oft umfassenderen Einblick in das Unternehmen und dein zukünftiges Jobprofil. Bei größeren Unternehmen hingegen hast du den Vorteil, Expertise in einem bestimmten, abgesteckten Bereich aufzubauen und nach deiner Ausbildung Karriere zu machen (Abteilungsleitung etc.).
Lernbereitschaft und Flexibilität sind wichtige Eigenschaften für deinen Erfolg in der Ausbildung sowie im späteren Beruf. (Gesetzes-)Änderungen gibt es regelmäßig – darauf musst du dich einstellen können. Auch am Umgang mit Menschen diverser Art solltest du Spaß haben, denn: Das ist dein Alltag!
Azubi adé: Als Personalberaterin voll im Berufsleben!
Nach einem Praktikum und meiner anschließenden Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau arbeite ich heute als Personalberaterin. Mein Job ist abwechslungsreich, es ist immer was los und ich lerne nie aus. In der Zukunft möchte ich mich tiefer in strategische Themen einarbeiten, um später den Familienbetrieb BS Krohn zu übernehmen. Außerdem möchte ich meine Expertise im Vertrieb erweitern, um die 360°-Perspektive zu haben.
Zeitarbeit ist uncool? Nö. Überzeuge dich doch selbst und gib‘ dieser tollen Branche die Chance. Sprich‘ mich gerne bei Fragen an!
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